Mit der wärmeren Jahreszeit beginnt alljährlich auch die lästige Parasitenzeit. Mehrmals täglich sind wir mit unseren Hunden auf Wegen, Wiesen und in Wäldern unterwegs. Überall lauern Zecken auf einen passenden Wirt, bei dem sie Blut saugen können.
Diese kleinen Plagegeister können nicht nur unangenehm für deinen Hund sein, sondern auch gesundheitliche Probleme verursachen. In diesem Artikel erfährst du, wie du anhand dieser natürlichen Anleitungen deinen eigenen Parasitenschreck für Hunde herstellen kannst. Die Anwendung ermöglicht dir eine naturreine Variante, mit der du nicht nur deinen Hund vor giftigen Stoffen schützen kannst, sondern auch unsere Umwelt.
Nachteile chemischer Spot-On-Behandlungen für Hunde
Herkömmliche Spot-ons oder Tabletten, die du vielleicht bislang verwendet hast, enthalten chemische Giftstoffe, die dem Organismus deines Hundes schaden. Zwar gelten chemische Spot-ons als wirksame Methode zur Bekämpfung von Parasiten, doch sie gehen mit erheblichen Risiken und Nebenwirkungen einher. Sie enthalten oft Nervengifte wie Fipronil, Imidacloprid oder Permethrin, die darauf abzielen, das Nervensystem der Parasiten zu stören. Diese Substanzen können jedoch bei Hunden und durch das Streicheln des Tieres auch beim Menschen, unerwünschte Nebenwirkungen hervorrufen:
- Hautreizungen: Lokale Reaktionen wie Rötungen, Juckreiz oder Haarausfall an der Applikationsstelle.
- Systemische Reaktionen: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Zittern oder Krampfanfälle bei empfindlichen Hunden.
- Langzeitwirkung: Ein geschwächtes Immunsystem und andere physiologische Funktionsstörungen.
- Hormonelle Störungen: Einige der chemischen Substanzen können hormonähnliche Wirkungen haben und die endokrinen Systeme von Hunden und anderen Tieren beeinflussen. Dies kann zu langfristigen gesundheitlichen Problemen führen.
- Haustierwechselwirkungen: Katzen und andere kleine Haustiere sind besonders empfindlich gegenüber bestimmten Insektiziden in Spot-ons, die für Hunde verwendet werden. Schon geringste Mengen können für Katzen tödlich sein.
Nachteile chemischer Spot-ons für die Umwelt
- Gewässerkontamination: Bei Kontakt mit Wasser, wenn dein Hund schwimmt, können die chemischen Substanzen in das Wasser gelangen und Organismen im Wasser schädigen. Fipronil und andere ähnliche Chemikalien sind toxisch für Fische und andere Wasserlebewesen.
- Boden- und Wasserverschmutzung: Rückstände der chemischen Substanzen können über den Urin und Kot der Hunde in den Boden und das Grundwasser gelangen und so das Ökosystem belasten.
- Resistenzen: Wiederholter Einsatz der gleichen Wirkstoffe kann zur Entwicklung resistenter Parasitenpopulationen führen. Die Wirksamkeit der Produkte nimmt mit der Zeit ab und stärkere oder neue Chemikalien werden erforderlich.
Natürliche Alternativen
Natürliche Alternativen, wie reinste ätherische Öle, stellen eine sicherere und umweltfreundlichere Option zur Pflege und zum Schutz des Hundes dar. Die Vorteile überwiegen, auch wenn die Anwendung natürlicher Alternativen einen Mehraufwand verlangt. Einmaliges Auftragen, wie etwa bei oben genannten Wirkstoffen, genügt NICHT. Wichtig ist, dass nur 100 % reine ätherische Öle aus biologischem Anbau verwendet werden. Heutzutage sind nur 2 % der ätherischen Öle, die auf dem Weltmarkt angeboten werden, tatsächlich rein. Also ohne synthetische oder chemische Zusatzstoffe, Alkohol oder andere Stoffe.
Du solltest dir deine selbst hergestellten Parasiten-Adieu-Mischungen griffbereit in der Nähe der Leinen aufstellen. Jedes Mal, bevor du mit deinem Hund in die Natur gehst, reibst du ihn mit deiner Mischung ein. Ich empfehle dir aber, trotzdem Zecken Hotspots zu meiden und in der Zecken-Hochsaison auf andere Wege auszuweichen.
Auch solltest du nach jedem Aufenthalt im Freien deinen Hund absuchen. Wir haben es da leichter, weil unsere Schäferhunde weiß sind. Du kannst aber auch einfach den Hund nach dem Gassi gründlich abbürsten. Am besten draußen vor der Türe. Wir praktizieren das seit vielen Jahren und kommen damit gut klar.
Achtung bei Epilepsie, Trächtigkeit oder Vorerkrankungen
Bei Epilepsie darfst du einige ätherische Öle nicht bei deinem Hund anwenden. Viele ätherische Öle regen das zentrale Nervensystem an und es könnten dadurch Anfälle ausgelöst werden. NICHT VERWENDEN: Fenchel, Rosmarin, Salbei, Ysop, Zedernholz, Basilikum, Estragon, Wintergrün.
Dies gilt auch, wenn eine Trächtigkeit oder Vorerkrankungen vorliegen. Kläre vorher bitte unbedingt mit einer Expertin ab, welche ätherischen Öle du bedenkenlos verwenden kannst.
Es gibt auch ätherische Öle, die bei Epilepsie helfend unterstützen. Das ist dann aber eine Sache für eine erfahrene Tier-Aromatologin oder einen Tier-Aromatologen.
Lade dir gerne diese gratis PDF herunter, mit vielen weiteren Informationen und Tipps für eine natürliche und harmonische Mensch-Hund-Verbindung.
Dosierung
Noch ein Wort zur Dosierung deiner DIY-Mischungen: Bitte starte langsam mit dem Einsatz ätherischer Öle bei deinem Hund. Wie in meinem Freebie „Paw-sitive Balance-entspannter Hund“ beschrieben, riecht ein Hund 10.000-100.000 Mal mehr, als ein Mensch. Also überfordere die Nase deines Hundes nicht. Ätherische Öle können auch die Entgiftung anregen und je nachdem, wie gesund der Körper deines Hundes ist, können Reaktionen auftreten. Meine Angaben sind nur Richtwerte, die du bitte genau für dein Tier passend abwandelst. Ich gehe in der Anleitung von einem ausgewachsenen Schäferhund von ca. 40 kg aus. Wenn du einen sehr kleinen Hund hast UNBEDINGT Tropfenzahl reduzieren.
Weniger ist oft mehr! Ein einziger Tropfen ätherisches Öl ist meist schon sehr wirkungsvoll. Deshalb behutsam herantasten und bitte erst einmal die halbe Dosierung verwenden. Dann kannst du allmählich die Tropfenzahl steigern, wenn es notwendig ist.
Beachte die Größe und das Körpergewicht deines Hundes und passe die Tropfenzahl entsprechend an. Manchmal genügt die Zahnstocher-Methode, um eine geringe Menge an Öl zu dosieren. Dazu tauchst du einen Holzzahnstocher in die Öffnung der Ölflasche und rührst mit dem leicht benetzten Zahnstocher durch deine Lotion, Creme oder Salbe. Salben mit ätherischen Ölen sind im übrigen auch ein herrlicher Schutz gegen Lästlinge! Wenn du lernen willst, wie du biologische Salben selbst herstellen kannst, besuche unseren Salben-Zauber Workshop.
Hydrolate
Hydrolate entstehen beim Prozess des Destillierens, sie enthalten wasserlösliche Stoffe und 2–5 % ätherische Öle. Sie sind eine sehr sanfte Möglichkeit, die Essenzen der Pflanzen auf das Fell aufzutragen. Lavendel- oder Rosmarinhydrolat eignen sich als sanfte, aber wirksame Möglichkeit, die auch für Hunde verwendet werden können.
Zecken-Schreck DIY
Zutaten:
– 250 ml Kokosöl (Kokosöl enthält Laurinsäure und vertreibt damit effektiv Zecken)
oder biologisches Schwarzkümmelöl
– 8-10 Tropfen Lavendel ätherisches Öl
– 8-10 Tropfen Grapefruit ätherisches Öl
– 8-10 Tropfen Eukalyptus ätherisches Öl
– 8-10 Tropfen Lemongrass ätherisches Öl
– 5-10 Tropfen Citronella ätherisches Öl
– 5-10 Tropfen Rosmarin ätherisches Öl
Anleitung:
- Ich befülle direkt die Flasche biologisches Schwarzkümmelöl (oder das Glas mit dem Kokosöl) mit den ätherischen Ölen meiner Wahl. Mit der Zeit kannst du neue Rezepturen ausprobieren und abwechseln. Auch mit der Dosierung mache deine Erfahrungen. Führe deinen Hund langsam an die ätherischen Öle heran und beginne immer mit einer niedrigeren Dosierung. Bitte NICHT FÜR KATZEN verwenden! Katzen und andere Tiere benötigen eine andere Form der Anwendung, diese lernst du im Happy Animals Workshop kennen.
- Tropfe deine Mischung der ätherischen Öle absoluter Reinheit in das fette Pflanzenöl, das du verwenden möchtest. Ich habe immer beides bereit und wechsle gerne ab.
Das Kokosöl schmilzt in deiner Hand sofort, verreibe es in deinen Händen und trage es gegen den Fellstrich auf deinen Hund auf. Achte auch auf die wenig behaarten Stellen und vergiss die Beine nicht. NICHT AUF DIE SCHLEIMHÄUTE, SCHNAUZE ODER IN DIE AUGEN BRINGEN!
So stellst du dir ein Spray her
- Auf 200 ml destilliertes Wasser in Braunglasflasche (keine Plastikbehälter verwenden)
- 2 EL Apfelessig
- 5-10 Tropfen ätherisches Lavendelöl
- 5-10 Tropfen ätherisches Zitronengrasöl
- 5-10 Tropfen ätherisches Geranienöl
- 3-5 Tropfen Cistusöl
- 5-10 Tropfen ätherisches Grapefruitöl
- 1 Essl. Fettes Pflanzenöl z. B. Mandelöl.
Meine Erfahrung ist aber, dass gerade Hunde oft nicht so gerne besprüht werden. Dann empfehle ich dir, die Mischung in deine Hände zu sprühen und sie dann auf dem Fell deines Hundes zu verteilen. Vor dem Auftragen Flasche immer gut schütteln.
Sollte sich dennoch eine Zecke festgebissen haben, entferne sie auf die Art, wie du es am besten kannst. Ich benutze keine Zeckenpinzetten, mir gelingt es am allerbesten mit den Fingern. Du kannst auch mit einem Tropfen Pfefferminzöl, den du auf die Zecke tropfst, dafür sorgen, dass sie loslässt. So kannst du sie leichter entfernen. Danach kannst du einen Tropfen ätherisches Geraniumöl, Cistusöl oder Lavendelöl auf die betroffene Stelle auftragen. Darüber etwas fettes Pflanzenöl deiner Wahl. Olive, Mandel, Jojoba, Schwarzkümmel oder weitere.
Floh-Schreck DIY
Zutaten:
- 250ml Kokosöl
- 5-10 Tropfen ätherisches Teebaumöl
- 5-10 Tropfen ätherisches Pfefferminzöl
- 5-10 Tropfen ätherisches Lavendelöl
- 5-10 Tropfen Lemongrass
- Wechsle gerne mit den Ölen etwas ab und nimm noch 5-10 Tropfen von einem der nachstehenden Öle dazu: Geranie, Copaiba, Nelke, Thymian, Zedernholz, Rosmarin, Myrte, Cistus
Falls du geübt bist im Umgang mit dem Tensor oder kinesiologischen Test, kannst du auch deine Zusammensetzung und Tropfenzahl so prüfen.
Anleitung:
- Schmelze das Kokosöl vorsichtig, bis es flüssig ist.
- Füge die ätherischen Öle hinzu und mische sie gut.
- Lass die Mischung abkühlen, bis sie wieder fest wird.
- Nimm eine kleine Menge des festen Öls, verreibe es in den Händen und massiere es in das Fell des Hundes ein, insbesondere in den Bereichen, wo Flöhe häufig vorkommen (Hals, Rücken, hinter den Ohren).
Anwendung: Bei Bedarf in das Fell des Hundes, entlang der Innenschenkel, Beine, hinter den Ohren usw. streichen.
Mücken-Schreck DIY
Zutaten:
- 100 ml Hamameliswasser oder andere Hydrolate wie Lavendelhydrolat oder Rosmarinhydrolat
- 100 ml destilliertes Wasser
- 10-15 Tropfen ätherisches Zitronengrasöl
- 10-15 Tropfen ätherisches Eukalyptusöl
- 10-15 Tropfen ätherisches Geranienöl
- 10 Tropfen Citronella
- Oder ergänze eines der folgenden Öle: Lavendel, Grapefruit, Patchouli
Anleitung:
- Mische das Hamameliswasser und das destillierte Wasser in einer Sprühflasche.
- Füge die ätherischen Öle hinzu und schüttele die Flasche gut, um die Zutaten zu vermischen.
- Vor jedem Gebrauch die Flasche gut schütteln und das Spray auf das Fell des Hundes sprühen, dabei die Augen- und Schnauzenregion vermeiden. Du kannst auch in deine Hände sprühen und dann im Fell des Hundes verteilen.
- Anwendung: Vor Spaziergängen im Freien anwenden und nach Bedarf wiederholen.
Zusätzliche Tipps zu Parasitenschutz
- Regelmäßige Fellpflege: Bürste das Fell deines Hundes regelmäßig, um Zecken und Flöhe frühzeitig zu erkennen und zu entfernen.
- Hundeumgebung sauber halten: Wasche Hundebetten und Decken regelmäßig und sauge die Wohnräume gründlich.
- Ernährung und Gesundheit: Eine gesunde Ernährung stärkt das Immunsystem deines Hundes und kann dazu beitragen, Parasitenbefall zu reduzieren. Ich empfehle dir Kräutermischungen der Firma Pernaturam, du erhältst dort eine sehr gute telefonische gratis Beratung. Auch Knoblauch und natürlich frische Wildkräuter unterstützen eine gute Abwehr. Bei uns hat sich bewährt, einen 1 Essl. Kokosöl täglich ins Futter zu geben. Gelegentlich Meerrettich gerieben.
- Verschiedene Zusätze in Kapseln: Dr. Zieglers Universal Para, chinesische Kräuter
- Bei Bedarf oder als Prophylaxe Kur mit Kieselgur, das du dem Essen beimengst. Anleitung auf der Packung.
- Bernsteinketten sind toll, allerdings klappt das bei uns nicht, weil die Hunde sie beim Raufen immer ruinieren.
- EM-Keramik-Halsbänder findest du im Internet, sie wirken auch gut.
- Effektive Mikroorganismen können als Lösung auch auf die Haut des Hundes massiert oder ins Futter gegeben werden, das reguliert das Milieu und pH-Wert der Haut.
- Weitere Tipps im Workshop Happy Animals.
Probiere die DIY-Lösungen aus und genieße die gemeinsame Zeit mit deinem Hund im Freien sorgenfrei! Halte Stress von dir und deinem Tier fern, wo es geht. Statt Angst vor Parasiten zu haben, stärke lieber euer Immunsystem und wende einfach prophylaktisch den einen oder anderen Tipp an, wenn du magst. Bei Unsicherheiten sprich alles mit dem Tierarzt deines Vertrauens oder deinem Tierheilpraktiker ab.
Gerne kannst du bei mir ein Gratis Beratungsgespräch buchen oder mir deine Fragen per E-Mail zukommen lassen.
Bitte verwende nur 100 % reine ätherische Öle therapeutischen Grades. Als Aromaexpertin und Markenpartnerin im Direktvertrieb berate ich dich kompetent und helfe dir, die besten Öle zum Großhandelspreis einer genialen Bezugsquelle zu bekommen. Melde dich bei mir, ich freue mich auf dich.
Warnhinweis:
Ätherische Öle können bei Hunden allergische Reaktionen auslösen. Teste das Produkt zuerst auf einer kleinen Hautstelle und beobachte deinen Hund auf Anzeichen von Hautreizungen oder Allergien. Bei Unsicherheiten konsultiere deinen Tierarzt.
Die Ratschläge in diesem Blogartikel erfolgen ohne Garantie seitens der Autorin, eine Haftung ist daher ausgeschlossen.
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