Heute war irgendwie ein seltsamer Tag, nach einer sehr langen Trockenzeit gab es in der Nacht ein starkes Gewitter. Die Jungs rückten zum Feuerwehreinsatz aus und ich war draußen und prüfte nochmals, ob alle Tiere in Sicherheit sind. Ein wilder, stürmischer Beginn für den 12. Juli!
Heute früh hab ich dann erst mal alles eingesammelt, was durch die Gegend geflogen ist. Nur ein Hühner-Gehege im Obstgarten war etwas verbogen. Zum Glück sind diesmal die Gewächshäuser stehen geblieben.

Auf den Koppeln wächst kein Gras mehr, die Trockenheit und Hitze dauern schon zu lange an. Welch ein Segen, dass es letzte Nacht wenigstens etwas geregnet hat. Nach anstrengenden
Extremwetter-Tagen sind Mensch und Tier am Hof heute eher müde und gedämpft. Alle versuchen nach der lang ersehnten Abkühlung aufzuatmen.

Ich bin echt müde, aber heute kommt meine beste Freundin zu Besuch und ich muss mich sputen, noch aufzuräumen. Mir rennt die Zeit davon, Stall machen, füttern, aufräumen, Boden wischen, Gästezimmer herrichten – oh weh und ich muss auch noch kurz ins Dorf zum Einkaufen.

Ich hatte so schöne Rosenblätter getrocknet die letzten Tage, aber leider das Küchenfenster nicht richtig verschlossen. Nun hat der Sturmwind alles vom Tisch geweht und auf dem Boden verteilt. Jetzt muss ich warten, ob die Rosen nochmal so schön erblühen. Da fällt mir ein, dass ich noch ein Haferbrot backen wollte. Schnell, schnell zusammengerührt und bei 200 grad ab in den Ofen. Jetzt kurz saugen, Boden wischen, Wäsche aufhängen und dann fahr ich zum Supermarkt.
Tja, da war ich dann auch!!!! Und als ich an den Haushaltswaren vorbeikam, fiel mein Blick auf die Backformen. Oh no!!!!!! Ich hatte ja vor 1,5 h Brot in den Ofen geschoben. So schnell hab ich schon lange nicht mehr eingekauft. Zuhause angekommen war Entwarnung, die Hütte stand noch und das Brot war o.k.

Wir kennen uns schon eine halbe Ewigkeit und haben viele Lebensabschnitte miteinander erlebt. Links und rechts unseres Hauseingangs stehen zwei wunderschöne Rosenstöcke in herrlichen Farben und sie nennen sich Nostalgie-Rosen. Irgendwie hat unsere Freundschaft auch einen Hauch von Nostalgie. Doris ist auf der Durchreise, bleibt eine Nacht und wir werden uns nächste Woche nochmal für 2 Tage hier sehen. Da ich so gut, wie nie vom Hof wegkomme, schaffen wir es meist nur 1-2 x im Jahr mit einem Treffen.