Geschichten vom Lebenshof erzählen von besonderen Begebenheiten oder berührenden Erlebnissen mit Tieren, die mit uns leben oder gelebt haben. Heute möchte ich von Maggy erzählen, der zauberhaften Maggy, die uns so viel Freude und Glück geschenkt hat.
Maggy der Wonneproppen
Im Mai 2016 ist Maggy bei uns am Hof geboren, und zwar im ersten Jahr hier am Hof in Bruckberg. Meine Jungs waren damals noch Kinder und mein Sohn Sedrik ist unser „Hühnerflüsterer“ am Hof. Er hat sich immer besonders um die Küken gekümmert. Sie wurde behütet, herumgetragen, geliebt und gut gefüttert. Die Küken bekommen in den ersten Lebenswochen täglich ein frisch gekochtes, gehacktes Ei mit Grünzeug. Das lieben sie und entwickeln sich immer zu Wonneproppen.
Maggy war das einzige Huhn in Weiß mit zarten schwarzen Sprenkeln. Und genau so sahen auch die Eier aus, die sie schon bald legte. Sie wuchs heran und entwickelte sich zu einer Art Leithuhn. Meinen Sohn Sedrik hat sie immer besonders geliebt. Wann immer er nach Hause kam, lief er seine Maggy besuchen.
Maggy das Therapie-Huhn
Bevor ich Maggy kannte, war mir nicht klar, dass es Therapie-Hühner gibt. Aber ja, genau ein solches war sie. Zum Hof kamen manchmal Jugendliche aus der Sehbehinderten-Schule und verbrachten den Nachmittag am Hof. Es war immer ein Mädchen dabei, das etwas forsch war, laut und kompliziert. Genau dieses Mädchen hat sich Maggy ausgewählt. Sie lief ihr den ganzen Nachmittag hinterher. Das Mädchen war ganz blind, und ich gab ihr das Huhn auf den Arm. Anfangs hatte sie Angst und kreischte, doch plötzlich spürte sie die Energie dieses zauberhaften Huhns.
Als sie zur Pause ins Seminarhäuschen gingen und dort Kaffee und Kuchen zu sich nahmen, bat sie mich, ob das Huhn nicht mitkommen könnte. Normalerweise hätte ich nein gesagt, aber was da passierte, mit diesem jungen Mädchen, hatte mich fasziniert. Sie war wie verwandelt, lachte viel, strahlte über das ganze Gesicht und wurde ganz ruhig. Natürlich saß Maggy an der Tischkante und die Mädchen fütterten sie mit Kuchenbröseln. Alle hatten ihren Spaß.
Ein Nachmittag in Begleitung von Maggy
Während wir die Pferde striegelten, saß Maggy im Heugatter und schaute zu. Das Mädchen streichelte sie immer wieder und war einfach nur glücklich. Wir wollten zum Wald am Ende der Pferdeweiden und setzten Maggy zu ihren Hühnerfreunden. Als wir schon ein großes Stück gegangen waren, gackerte Maggy und rannte hinter uns her. Sie wollte wieder zu den Mädchen. So verbrachte sie tatsächlich den ganzen Nachmittag auf dem Arm des blinden Mädchens und war komplett zufrieden.
Das war eine Art von Heilung, die Maggy möglich gemacht hatte. Seit diesem Tag war sie immer bei den blinden Jugendlichen, wenn sie zum Hof kamen. Auch wenn wir mit den Pferden ins Gelände gingen, wolle sie von jetzt an immer mit. Aber das ging nun wirklich nicht. Wir mussten sie immer wieder zurückbringen.
Maggy liebte Hufraspel
Wenn ich die Hufe der Pferde geschnitten und geraspelt habe, kam sie grundsätzlich dazu und pickte die stärkenden Hufraspel auf. Hühner und Hunde sind immer ganz scharf darauf. Maggy wich keinen Zentimeter und stand meistens unter dem Pferd. Aber sie wurde nie getreten, denn auch hier pflegte sie ihre feine Kommunikation.
Achtung Maggy-Alarm
Im Sommer habe ich die Haustür fast immer offen, da ich ohnehin viel ein- und ausrennen muss. Sobald Maggy das mitbekam, stand sie in meinem Büro oder der Küche. Da das natürlich gar nicht ging, brachte ich sie immer wieder nach draußen. Sie wusste genau, dass sie dann eine Leckerei von mir bekam.
Maggy liebte Gesellschaft
Sie liebte auch unsere weißen Schäferhunde. Sobald sie sich draußen hinlegten, legte Maggy sich daneben und machte auch ein Nickerchen. Das sah immer so schön aus, die weißen Hunde mit dem weißen Huhn, einfach nur friedlich.
Sobald ich auf der Terrasse saß, war Maggy immer bei mir, setzte sich unter meinen Stuhl und war einfach nur bei mir. Hatte ich Kreativzeit, zum Beispiel beim Kränze flechten, dann saß sie auf der Stuhllehne und schaute mir zu. Hast du schon einmal das zufriedene Gegacker eines Huhns bewusst wahrgenommen? Das ist so entspannend und beruhigend. Ich hatte Maggy immer sehr gerne um mich.
Abschied nach 8 wundervollen Jahren
Im Alter von 8 Jahren ist Maggy vor ein paar Monaten über die Regenbogenbrücke gegangen.
Wir vermissen dich sehr, du allerliebste, treue Freundin und Begleiterin. Wir alle danken dir von ganzem Herzen, dass du bei uns warst und uns die Sonne ins Herz gebracht hast. Jede Begegnung mit dir war wie ein kleiner Zauber. Eigentlich hättest du nicht Maggy, sondern Magie heißen sollen.
Wir werden uns wiedersehen. In Liebe, alle Wesen vom Lebenshof.
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