Sabrina Linn lädt zur Blogparade ein mit dem Thema: Wie gehst du mit Fehlern um? Erlaubst du dir Fehler und „zu scheitern“?
Als ich den Aufruf sah, fielen mir sofort zwei Merkmale von Sabrina auf, Hochsensibilität und Intuition. Na da sind schon zwei Gemeinsamkeiten, ich zögere nicht lange und schreibe einen kurzen Artikel dazu.
In Wikipedia kannst du nachlesen, ein Fehler ist die Abweichung eines Zustands, Vorgangs oder Ergebnisses von einem Standard, den Regeln oder einem Ziel. Eine seltsame Definition, ich bin mir gar nicht sicher, ob es Fehler überhaupt gibt. Wer entscheidet denn darüber, was genau ein Fehler ist und was nicht.
Gesellschaftliche Programmierungen
Ich habe es ja nicht so sehr mit Regeln, Standards und vorgefertigten Schubladen für die Menschheit. Wir neigen dazu diese, von irgendjemandem festgelegten Normen, einfach anzunehmen, hinzunehmen und denken nicht weiter darüber nach. In sämtlichen Lebensbereichen begegnen wir Raster und Formen für uns. Als wären wir Teig, den man in eine Kuchenform pressen könnte, damit nach dem Backen alle gleich aussehen.
Wenn wir bestimmte Dinge immer wieder hören, lesen oder tun, werden sie schnell zu einem Programm. Etwas überspitzt gesagt, entsteht fast schon eine Steuerung.
Vielleicht sollten wir alle öfters einmal ausbrechen, die Kuchenform weglegen und unseren Teig in unserer eigenen, kreativen, freien Weise formen.
Was ist für mich ein Fehler?
Ich bin ein sehr intuitiver Mensch und treffe meine Entscheidungen, aus dem Bauch heraus. Fühlt sich etwas nicht stimmig an, lasse ich die Finger davon. Aber das war nicht immer so. Früher kam es vor, dass ich gegen meine Intuition entschied, um es vielleicht anderen recht zu machen oder um dazuzugehören. Ich habe den Verstand über das Herz gestellt und Dinge getan, die sich nicht wirklich richtig angefühlt haben. Da kam nie was Gutes bei raus!
Darum kann ich sagen, für mich ist ein Fehler, wenn ich gegen meine Intuition handle und entscheide. Die Intuition, meine Verbindung zum eigenen Selbst sagt mir, wo es hingehen könnte. Welches mein nächster Schritt sein kann.
Wie kann ich denn mir selbst treu bleiben, ohne Fehler zu machen
Allerdings ist es nicht einfach, gegen alles, was von außen von einem erwartet wird zu entscheiden. Man hat so Angst davor Fehler zu machen, dass man vorher bereit ist, sich selbst zu verbiegen, sich anzupassen, den Weg des geringsten Widerstands zu gehen. Aber: Dieser scheinbar harmlosere Weg macht nicht glücklich.
Den einzigen Fehler, den ich machen könnte, wäre, mich selbst zu verraten und gegen meine tiefste Überzeugung zu handeln. Manchmal hat die Treue zum eigenen Sein dann auch unangenehme Konsequenzen. Man muss Stellung beziehen zu einem Thema, macht vielleicht nicht bei allen Angeboten mit, wie all die anderen. Manchmal spürt man, es ist Zeit, sich von Menschen abzuwenden, die bisher Teil des Lebens waren. Da stößt man oft auf Unverständnis. Wenn man da erst mal durch ist, dann fühlt sich das frei und gut an.
Wer entscheidet darüber, was ein Fehler ist?
Meine Güte, in meinem Leben habe ich schon vieles falsch gemacht. Es sind mir schon Patzer passiert bei der Arbeit, im Haushalt, mit den Kindern, mit meinem Körper, mit den Tieren – überall. Wenn der Ist-Zustand nicht dem Soll-Zustand entspricht, spricht man schon von Fehlern.
Ich spiele ja gerne mit Wörtern und wenn ich das Wort Fehler ein bisschen jongliere, dann stolpere ich eher über das Wort FEHLEN. Und wenn ich rückblickend meine sogenannten Fehler betrachte, dann sind sie passiert, weil mir zum Zeitpunkt der Ausführung einer Aktion etwas fehlte! Ja immer dann, wenn mir die Verbindung zum eigenen höheren Selbst FEHLTE. Dann, wenn ich nicht in meiner vollen Kraft war, wenn ich nicht auf mein Gefühl gehört habe, dann sind Dinge schiefgegangen.
Eigentlich sind aber schiefe Dinge auch ganz schön, meist ausdrucksvoller als die geraden, kantigen Dinge.
Fehler als Erfahrungen verbuchen
Ich verbuche solche Patzer, die mir passiert sind, immer als Erfahrung. Wir sind auf der Erde, um zu lernen, zu wachsen und zu reifen. Und wir sind spirituelle Wesen, die eine menschliche Erfahrung machen. Ich habe gelernt, dass alles, was mir passiert, eine Botschaft für mich enthält. Und so hinterfrage ich die Dinge immer und rasch zeigt sich dann, die Lernerfahrung für mich. Dann kann im Nachgang zu einem Fehler Dankbarkeit aufkommen, weil ich wieder etwas Tolles gelernt habe.
Das Scheitern
Oh, ich bin schon oft gescheitert in meinem Leben. Manchmal ging es in einer Richtung nicht weiter und ich musste wirklich einen anderen Weg nehmen. Manches habe ich einfach nicht geschafft, nicht in der geforderten Zeit. Scheitern fühlt sich nicht schön an, obwohl ich behaupten möchte, Menschen mit ausgeprägtem Selbstbewusstsein, können damit leichter umgehen. Schwierig ist es für Selbstzweifler, für Menschen, die immer erst sich selbst infrage stellen, wenn etwas nicht rund läuft. Hier setzen sehr schnell die Abwertungen der eigenen Person ein. Dann ist es Zeit, die Bremse reinzuhauen und Frieden zu machen mit der verpatzten Situation. Als Mensch, der viele Jahre von Selbstzweifeln geplagt war, weiß ich, wie hinderlich dieses Programm ist. Das viele Grübeln und Reflektieren des eigenen Verhaltens führt dazu, sich selbst infrage zu stellen.
Perfektionismus
Der Perfektionismus ist ein zwiespältiger Begleiter im Leben. Einerseits sorgt er für außerordentliche Leistungen und andererseits bringt er manches zum Kippen. Ich habe auch einen sehr hohen Anspruch an mich und mein Wirken. Ich habe eine Vorstellung, wie etwas zu sein hat und wann etwas schön oder gut ist. Dies kann sehr schnell dazu führen, dass alles, was nicht meiner Vorstellung entspricht, als falsch abgestempelt wird. Entspricht also ein Ergebnis nicht dem selbst auferlegten Maß an Perfektion, entsteht das Gefühl gescheitert zu sein. Dann beginnt man damit, sich selbst abzuwerten, zu kritisieren oder zu glauben, man sei nicht gut genug in diesem oder jenem.
Dieses nicht gut genug Dingens
Außer extrem von sich überzeugten Menschen kennt jeder dieses Gefühl: Ich bin nicht gut genug. Die Super-Erfolgsbremse, Hemmschuh für freudiges Weiterkommen und Zulassen der eigenen Größe. Dieses „Nicht gut genug Dings“ könnte ich unter der Kategorie Fehler verbuchen. Es knechtet, erniedrigt, straft, beschuldigt, wertet und kann zerstörerisch wirken.
Dabei sollten wir einfach dankbar sein für unsere Einzigartigkeit, für das wie wir nun mal sind. Wir können stolz sein auf das, was wir schon alles durchlebt haben und Frieden machen mit den hohen Ansprüchen an uns selbst. Ich möchte meine Sache einfach gut machen und gebe mein Bestes und das genügt.
Fehler oder Glaubenssatz
Achtung! Wer entscheidet denn, was ein Fehler ist? Vielleicht haben ja schon die Ahnen festgelegt, was gut und falsch ist. Sie haben uns erklärt, was ein Fehler ist und mit diesem Glaubenssatz rennen wir durch die Welt. Ich habe ein sehr spezielles Lebenskonzept, das für ganz viele Menschen, vor allem in meiner Ursprungsfamilie ein Fehler sein mag. Doch das ist mein Leben und das gestalte ich nach meinem Gutdünken, nach meiner Art und Weise. Und niemand hat das Recht, darüber zu entscheiden, ob das in Ordnung ist oder ein Fehler. Mir hilft da sehr die Verbindung zur geistigen Welt. Hier finde ich Ausrichtung, Kraft und Halt. Ich kann die Dinge mit mir ausmachen und dann gegen so manchen Glaubenssatz stark bleiben und die Treue zu mir halten. Vieles im Leben ist Täuschung und unsere Aufgabe ist, unsere Wahrheit herauszufinden.
Die eigenen Werte hochhalten
Die eigenen Werte sind so ein kostbares Gut, das wir hochhalten dürfen. Unsere Werte sind Helfer, Wegbegleiter und Führer durch das Leben. Sie helfen uns, den für uns stimmigen Weg zu finden. Ein Wert ist die Selbstliebe, die dafür sorgt, dich nicht selbst abzuwerten, wenn dir manche Dinge nicht so gelungen sind, wie du es dir gewünscht hättest. Mit einer guten Portion Selbstliebe und Selbstfürsorge hast du genug Verständnis für dich. Dann kannst du im Frieden sein mit dir und deinen Fähigkeiten, Stärken und Grenzen. Dann wertest du deine Entscheidungen und Handlungen nicht so schnell als Fehler ab. Sondern als Entwicklungsschritt, als Chance für Neujustierung und Verbesserungsideen.
Steh-auf-Männchen
Wir fallen oft hin im Leben, das ist in Ordnung. Wichtig ist nur, dass wir immer wieder aufstehen. Liegenzubleiben, das wäre für mich ein Fehler. Aufgeben ist keine Devise. Manchmal fühlt sich eine verpatzte Sache elendig an, aber auch dann heißt es schütteln, Botschaft erkennen und AUFSTEHEN. Weitergehen und freuen, ja jeden Tag freuen am eigenen Leben. Unser Leben ist eine Chance und ein Geschenk, nehmen wir es an. Und sind wir bereit für die Auf- und Abs des alltäglichen, menschlichen Daseins.
Liebe Marianne,
danke für diesen kraftvollen und tollen Beitrag zu meiner Blogparade! Wie schön, eine weitere Hochsensible dabei zu haben! 😄
Ich finde mich in vielen Punkten wieder. Wie oft habe ich mich auch schon gegen meine Intuition entschieden! Der Kopf ist oftmals so viel lauter als das Herz, aber ich finde genau wie du immer mehr zu mir. Und mir bereitet es in meinen Coachings Freude, die Menschen wieder zu sich selbst zu bringen, in ihren Körper und ins Spüren. Nur so hören wir unsere Intuition auch besser.
Ich finde deinen Satz: „Den einzigen Fehler, den ich machen könnte, wäre, mich selbst zu verraten und gegen meine tiefste Überzeugung zu handeln.“ entsprechend besonders aussagekräftig und stimme dir zu. Das wäre bzw. ist etwas, was mir auch große Probleme bereiten würde und ein großer Fehler wäre.
Herzliche Grüße,
Sabrina
Liebe Sabrina! Ich hab den Artikel gerne geschrieben und es ist wirklich spannend mit den Blogparaden, weil man neue Menschen kennenlernt!
Schön, dass du deine Gabe in die Welt bringst. Alles Liebe Marianne