Der Atem des Lebens

16. Aug. 2024 | Natur-Mentoring

Inspiriert von der provokanten Frage „Wer bist du, wenn du nur noch deinen Atem hast?“ , möchte ich über das Thema Atem reflektieren. Karin Meinzer hat zu dieser spannenden Blogparade aufgerufen.

Bedeutung des Atems in meinem Leben

Wir atmen doch automatisch, so dachte ich früher. Ich hatte keinen Gedanken daran verschwendet, über Atmung nachzudenken. Bis das Leben mich darauf aufmerksam machte.

Ich verunglückte mit einem jungen Pferd und lag da auf diesem Boden in Eiseskälte. Alles war still. Ich betrachtete mich aus der Vogelperspektive. Auf meinem Bauch lag Balu, die schwarze Schäferhündin, sie wärmte mich. Die Welt stand still. Einfach still. Es fühlte sich an wie Ewigkeit und es war schön. Hell, lichtvoll und ruhig. Eine ganze Weile schaute ich von oben und wartete. Doch dann kamen Menschen, Rettungskräfte, Stimmen waren zu hören.

Ich musste mich entscheiden, hinein in diesen Körper oder in dieser Wohltat des Lichts verweilen. Immer noch war Stillstand in mir. Ein Kollege nahm Balu mit, die Sanitäter sprachen mich an. Der ein sagte: „Die fassen wir nicht an, wir warten.“ Was sollte ich tun? Ich wollte da nicht rein in diesen Körper, der so furchtbar schmerzte. Doch dann schoss es wie ein Pfeil in mich hinein! Der Atem wollte einsetzen und sofort schrie ich so entsetzlich, dass ich mich nach 30 Jahren noch daran erinnere. Ich konnte nicht atmen, es tat so weh. Und wieder war ich weggetreten.

Als endlich eine Notärztin kam, dem Himmel sei Dank für diese tolle Frau, die eigentlich beim Einkaufen war und über Funk hörte, dass Hilfe gebraucht wurde. Sie spritze mir Morphium und endlich konnte ich nach Luft schnappen und es wieder aushalten. Auf einem Luftbett wurde ich ganz vorsichtig weggefahren, von der Hüfte an abwärts war kein Fühlen mehr möglich.

Nach diesem Unfall konnte ich lange Zeit nicht wirklich tief atmen. Ich hatte mehrere Rippen und Brustwirbel gebrochen, jede feinste Bewegung während des Atmens war unerträglich. Jetzt wusste ich, was Atem bedeutet.

Atem braucht Raum

Mein Brustkorb glich einem Korsett, ich empfand es, wie eine Klemme, ein Gefängnis, wo Bewegung kaum möglich war. Ich habe viele Therapien in Anspruch genommen und Osteopathie über viele Jahre. Es wurde freier in mir, immer freier und mir war klar, Atem braucht Raum. So suchte ich weitere körperliche und emotionale Heilmöglichkeiten. In meinem Artikel über die Heilung findest du Teile daraus.

Noch heute habe ich manchmal das Gefühl, als stehe mir ein Pferd auf dem Brustkorb. Dann weiß ich, es ist Zeit, zu atmen. Tief zu atmen. Hinzu atmen in diesen Schmerz und diese Enge. Und sie mit jedem Atemzug weiter werden lassen.

Später dann stellte ich fest, dass ich Ängste auch gut wegatmen kann. Wenn die Angst vor Atemnot und Beklemmung kam, dann habe ich mich da durchgeatmet und sie mit jedem Ausatmen noch weiter losgelassen.

Atem im Umgang mit Pferden

Das sanfte Reiten auf dem Rücken unserer Pferde entspannte mich, obwohl da natürlich eine sonderbare Beklemmung in mir war, mit der Sorge wieder auf den Rücken zu fallen. Ich beschäftigte mich mit dem Reiten aus der Körpermitte von Sally Swift und mir wurde klar, dass ich meine Atmung verändern musste.

Eines meiner Pferde ist genau wie ich hochsensibel. Saß ich mit meinem verspannten Rücken und unterdrücktem Atem auf ihrem Rücken, wurde es schnell gefährlich. Wir hatten diverse kleinere Unfälle, bis ich verstand, dass sie mir etwas zeigen wollte. Die Sprache der Pferde ist eine so tiefsinnige und feine Sprache und wenn du lernst, ihnen zuzuhören, öffnet sich ein neues Feld.

Mit Momo habe ich viele Spiele am Boden gemacht und schnell festgestellt: Wenn ich den Atem anhielt, wirkte sich das auf meine Körperhaltung aus. Es reichte, wenn ich die Schultern ganz leicht hochgezogen hatte und sie wurde immer schneller und immer wilder. Sie reagierte unverzüglich auf jedwede Form von Anspannung. So waren die Jahre mit ihr auch ein Art von Atemtherapie und Gelassenheitstraining. Ich bin ihr sehr dankbar dafür, wenn es auch erst ein paar Crashs und Gehirnerschütterung brauchte, bis ich verstand.

Waldbaden und Yoga

Waldbaden genieße ich so oft ich kann, wenn ich mich im Sauerstoff-Gleichgewicht (im Tempo so, dass ich mich dabei noch entspannt unterhalten könnte) beim Nordic Walking durch den Wald bewege. Das ist wie eine Sauerstoffdusche, die meine Atemwege belebt und energetisiert.

Yoga versuche ich täglich zu praktizieren und liebe diese mir heilige Zeit, um mir meine Atmung wieder ganz bewusst werden zu lassen. Mit dem Atem kann ich verspannte Bereiche beatmen und Faszien lockern, es ist manchmal faszinierend. Durch Yoga habe ich verschiedene Atemtechniken erlernt, die es alle wert sind sie zu üben.

Den Atem vertiefen mit ätherischen Ölen

Ätherische Öle nutze ich auch sehr gerne, um meine Atmung zu vertiefen. Ich liebe die Atemfrei-Mischung aus Myrte, Eukalyptus, Majoran, Waldkiefer, Lavendel, Zypresse, Schwarzfichte und Pfefferminze. 1–2 Tropfen aus der Hand heraus eingeatmet, öffnet und weitet es herrlich.

Oder gerne atme ich auch Baumöle ein wie Schwarzfichte, Blaufichte oder Kiefer.

Da Atemnot ja furchtbar beängstigend sein kann, können ätherische Öle hier eine wunderbare Unterstützung sein, um wieder entspannt durchzuatmen.


Gerne berate dich, was für dich ganz persönlich die richtige Wahl sein könnte.


Entspannung fördert Atmung – Atmung fördert Entspannung

Egal, wie man es angeht, wichtig ist nur ZU ATMEN. Aber mit Sicherheit tut man gut daran, etwas für Entspannung im Alltag zu tun. Dafür gibt es mannigfache Möglichkeiten. Ich versuche täglich Entspannungseinheiten in meinen Alltag zu integrieren, damit ich locker bin und mir das Atmen leicht fällt. So stähle ich meine Resilienz und trotze den Herausforderungen des Lebens.

Dafür nutze ich nebst ätherischen Ölen, Yoga, Naturaufenthalte auch:

  • Trockenbürsten am Morgen
  • Achte, was ich an meine Haut lasse und bemühe mich um giftfreien Haushalt.
  • Trinke viel Wasser
  • Gehe viel barfuß – die heilenden Kräfte der Erde, wunderbar beschrieben in der Doku  Earthing
  • reduziere Bildschirmzeiten
  • Stressenergien von mir abfließen lassen, wie ich das aus dem geistigen Heilen kenne.
  • Gerne arbeite ich im Bauerngarten mit den Händen in der Erde, das holt mich wieder runter und lässt mich wieder „auf der Erde ankommen.“
  • Meditiere während des Gehens

Mit dem Atem von Gedanken befreien

Wenn die Gedanken kreisen oder die Emotionen hochschwappen, kann diese kleine Übung helfen:

Nimm einen tiefen Atemzug und atme alles ein, was dich beschäftigt, aber bereits vergangen ist. Beim Ausatmen atmest du es in die Vergangenheit bildlich hinter dich.

Dann atme alles ein, wo deine Gedanken in die Zukunft schweifen, all die Gedanken darüber, was alles sein könnte. Beim Ausatmen pustest du es dorthin, wo es hingehört. Nämlich in die Zukunft, weit vor dich.

Dann atme einige Male tief ein und aus und komme ganz im Hier und Jetzt an

Atem verbindet mich mit meiner Seele

Durch eine tiefe, bewusste Atmung wird es immer ruhig in mir. Sofort setzt eine gewisse Geborgenheit ein, die mir Sicherheit gibt. Ich lebe. Ich bin. Und ich bin mehr, als Körper und mehr als Geist. Ich bin Seele.

Wann immer ich im Alltag in Stress gerate und die Verbindung zu mir selbst verloren habe, ist Atem mein Weg zum Selbst. Wenn ich atme, fühle ich meine Seele in mir, die Sehnsucht nach Entwicklung und Einheit. Ich bin dann selbstverbunden, ganz bei mir.

Fazit

Atem ist meine Entscheidung, hier zu sein und zu leben.

Mit Atem bejahe ich das Leben.
Atem ist mir wie ein guter Freund.
Atem erweckt meine Intuition, hilft mir, wahrzunehmen.
Atem fühlt sich für mich elektrisch und magnetisch zugleich an.
Atem fördert Einssein und den Fluss des Lebens.

Marianne mit Momo

Hallo, ich bin Marianne

Als intuitive, hochsensible Impulsgeberin liegt mein Fokus darauf, Menschen mit der Natur und ihrem höchsten Selbst zu verbinden. 

„Im Einfachen das Wunderbare erkennen“

Die besten Tipps+Inspirationen in 3 Freebies zum Download als PDF

 

2 Kommentare

  1. Liebe Marianne, vielen Dank für deinen tollen Beitrag zu meiner Blogparade. Genauso habe ich mir die Geschichten gewünscht, die sich auf meiner Blogparade Raum nehmen sollen. Lass uns gerne weiter im Austausch bleiben. Auch ich hatte ein sehr einschneidendes Erlebnis mit dem Atem. Nachlesen kannst du meinen eigenen Blogbeitrag hier: https://karinmeinzer.de/42-stunden-nur-atmen/

    Atembewegt ] Herzlichst, Karin

    Antworten
    • Liebe Karin
      Deinen Beitrag über dein Erleben in so jungen Jahren habe ich gelesen.
      Schön, dass du als Atemtherapeutin vielen Menschen helfen kannst, sich
      selbst zu finden.
      Alles Liebe
      Marianne

      Antworten

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