Monatsrückblick Oktober 2023

5. Nov. 2023 | Rückblick

Der Oktober war ein seltsamer Monat für mich. Mir fehlen ein wenig die sanften Übergänge der Jahreszeiten, die ich aus meiner Kindheit kenne. Lange Phasen, ausgiebige Wochen, intensives Erleben. Ich empfand den Übergang vom Sommer zum Herbst sehr abrupt. Mir scheint, als wäre die Zeit des Wandels, in der wir leben, eine andere geworden. Eine schnelle, kurzlebige Energie, die so rasch an einem vorbeizieht, wenn es einem nicht gelingen mag, innig und intensiv wahrzunehmen.

Fastenzeit

Das alljährliche Herbstfasten hat sehr gut getan, Körper und Geist sind geklärt und so kann es jetzt in die rauere Jahreszeit gehen. Vielleicht hätte ich noch eine Woche länger dranbleiben dürfen. Der Körper braucht eigentlich so wenig, um kraftvoll zu sein. Immer wieder genieße ich auf eine Art diese Fastenzeiten, weil sie so klare Gedanken bringen und so viel Befreiung. Schwieriger ist für mich immer die Aufbauphase, denn allzu schnell falle ich zurück in schlechte Gewohnheiten von hastigem Essen oder zu viel an Menge. Dennoch wird es von Mal zu Mal bewusster und immer mehr der neuen Rezepte halten in meiner Küche Einzug. Pflanzlich vollwertig zu essen ist einfach die beste Ernährung für mich.

Stille Phasen

Im Oktober war ich fast nur alleine am Hof. Die ganze Familie war ständig anderswo im Einsatz und ich hielt hier die Stellung. Wie schön waren da doch die Telefongespräche mit meiner besten Seelenfreundin und Vertrauten. Ich durfte mich in diesem Oktober in allen Bereichen im Loslassen üben. Manchmal schmerzhaft und manchmal mit etwas mehr Leichtigkeit.

Aber es gab auch viele stille Tage, an denen ich wieder sehr dankbar war, um meine treuen Wegbegleiter Mieka und Kalani. Unsere beiden weißen Schäferhunde, die nicht von meiner Seite weichen. Sie machen irrsinnig viel Dreck und Arbeit, aber ein Leben ohne Hunde ist für mich nicht denkbar. Nachts waren die Eulen sehr aktiv in diesen Wochen und hielten mich oft wach. Aber ich liebe diese Tiere, ihre Magie, ihren lautlosen Flug.

Eule in der Dämmerung
Eule in der Dämmerung

Tiere

Der Herbst ist immer eine heikle Zeit mit den Tieren. Der Fellwechsel kostet die Tiere viel Kraft und das Hin und Her der Temperaturen ist auch anstrengend. So standen sie oft schweißgebadet im Stall, wenn sich der Spätsommer nochmals zeigte und sie aber schon für den Winter aufgehaart haben.

Die Hühner waren in der Mauser und bekamen auch viel extra Futter. Sie sind aber dieses Jahr etwas früher dran und so hoffe ich, dass sie dann zum Kälteeinbruch wieder geschlossenes Federkleid haben. Die Schafe dagegen sind froh über die kühle Luft und genießen es sehr in ihrem wolligen Schaffell.

Anton braucht sehr, sehr viel Pflege in den letzten Wochen. Fast stündlich versorgte ich immer noch seine Wunde, spülte, wusch ihn, gab ihm seine homöopathischen Mittel und die ätherischen Öle, die ich für ihn ausgetestet hatte. Verschiedene Kolloide unterstützten seinen Prozess und auch die Phytotherapie kam zum Einsatz. Also ich war gut beschäftigt und ich hoffe sehr, dass er noch stabiler wird vor dem Winter.

Fliegenpilz im Moos
Fliegenpilz im Moos

Familie

Innerhalb der Familie war viel los, denn meine Schwiegereltern sind zeitlich schwer erkrankt und brauchten Unterstützung. Da wir im Süden und sie im Norden leben, liegen viele Kilometer zwischen uns. Mein Mann und zeitweise einer meiner Söhne flogen also gen Norden und unterstützen, wo sie konnten. Es ist sehr bewegend, wenn Eltern alt werden. Ich hatte meine Mutter vor einigen Jahren verloren und meinen Vater an Heiligabend 2022. Irgendwie hatten diese Oktoberwochen viel im Gepäck und spülten auch bei mir Erinnerungen hoch an den Leidensweg meiner Eltern.

Wenn Eltern in ein Seniorenheim müssen, tut das sehr weh. Man kann es kaum ertragen, aber wenn es keine andere Lösung gibt, ist es die Option. Wenn der Körper schwach wird und der Geist nachlässt, so ist das für alle sehr traurig. Für den Patienten selbst, aber auch für die gesamte Familie.

Liebe, Achtung und Respekt für unsere Eltern

Es gibt ein Leben vor dem Tod

Es gibt nicht nur ein Leben nach dem Tod – nein, es gibt auch ein Leben vor dem Tod. Und so haben mir die Vorkommnisse der letzten Wochen wieder gezeigt: Wir sollten jeden Moment des Lebens genießen! Die Kostbarkeit der Augenblicke nie vergessen. Dankbar und freudig die Geschenke des Lebens empfangen und weitergeben, was wir zu geben haben. Unser Dasein mit Lebendigkeit füllen, Bewusstheit und Freude!

Wir wissen nie, wie lange wir auf der Erde als Mensch wandeln. Gerade jetzt in dieser Herbstzeit, wenn das Leben sich zurückzieht in den Pflanzen, spüren wir oft so eine Wehmut der Vergänglichkeit. Alles wirkliche Leben ist Veränderung und oft möchte man die Dinge so behalten, wie sie sind. Deshalb lese ich so gerne wieder und immer wieder die „Stufen“ von Hermann Hesse, denn er hat es auf den Punkt gebracht.

Text von Hesses Stufen auf einem Foto mit Stufen im Herbstlaub
Hesses „Stufen“
Marianne mit Momo

Hallo, ich bin Marianne

Als intuitive, hochsensible Impulsgeberin liegt mein Fokus darauf, Menschen mit der Natur und ihrem höchsten Selbst zu verbinden. 

„Im Einfachen das Wunderbare erkennen“

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2 Kommentare

  1. Danke für Deinen ganz besonderen Einblick in den letzten Monat. Die Beschreibung darüber, was sich bei den Tieren durch den Jahreszeitenwechsel verändert, fand ich sehr interessant. Ich kümmere mich seit August vermehrt um meine Eltern, die nicht in der Nähe sind. Eine Freundin sagte dazu kürzlich: Am Anfang und am Ende des Lebens ist es etwas ruckelig. Recht hat sie. Durch die demenzielle Entwicklung verschwinden die Eltern, die ich kannte, mehr und mehr. Es ist ein Abschied auf Raten und es macht das Thema Sterben zu einer Art Mentor. Es tut mir sehr leid, dass Du Deine Eltern so kurz hintereinander verloren hast. Zu Wissen, dass es auch ein Leben nach dem Leben gibt, ist für mich sehr tröstlich.

    Liebe Grüße und alles Gute für Euch!
    Marita

    Antworten
    • Liebe Marita
      Vielen lieben Dank für deine so nette Nachricht. Demenz ist eine grausame Erkrankung,für die Familienangehörigen ist es schwierig,sich richtig zu verhalten, die richtigen Entscheidungen zu treffen und irgendwie damit umzugehen. Da hast du eine grosse Aufgabe mit deinen Eltern und du darfst gut auf dich achten. Denn es kann so schnell zu Überforderung kommen und dann ist niemandem gedient. Ich wünsche dir ganz viel Kraft für alles und Raum für Selbstpflege. Alles Liebe für dich. Wenn du gerne mehr von den Tieren hören magst, kannst du dich zum Newsletter anmelden, dort erzähle ich wöchentlich unter anderem auch vom Alltag mit den Tieren am Lebenshof. Eine lichtvolle Zeit für dich und deine Familie.
      Liebe Grüße Marianne

      Antworten

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