Weihnachten, ein Fest der Traditionen, voll von Klischees und Erwartungen. Während einige es mit Hingabe feiern, steht für andere die Besinnung im Vordergrund – oder sie ignorieren es ganz. Abhängig von kulturellem Hintergrund und religiöser Überzeugung variiert die Bedeutung des Weihnachtsfestes stark. Doch eines bleibt konstant: Die Jahreszeit wird zum wirtschaftlichen Höhepunkt, Verkaufszahlen und der Kommerz boomen.
Besonders zur Weihnachtszeit werden Millionen Tiere geschlachtet, um die Nachfrage zu decken: In Deutschland wurden 2023 rund 745 Millionen Tiere für die Fleischproduktion geschlachtet, darunter Hühner, Schweine und Puten. Hier die Schlachtzahlen der Albert-Schweitzer-Stiftung. Unsagbares Leid für das sogenannte Freudenfest. Und das, obwohl längst bekannt ist, dass es viel gesünder ist, sich pflanzlich vollwertig zu ernähren.
Ebenso kommt es in der Weihnachtszeit vermehrt zu Familienstreitigkeiten, die durch hohe Erwartungen, finanzielle Belastungen und vergangene Konflikte verschärft werden können. Viele Menschen empfinden diese Zeit als emotional herausfordernd.
Ich wurde angeregt, diesen Artikel zu schreiben von Umani, die zur Blogparade aufgerufen hat: Was ist deine Weihnachtsalternative? Ein tolles Thema für eine Blogparade, wie ich finde.
Was bedeutet dieses Fest also wirklich für uns? Ein Jahresendspurt mit Konsum und Stress oder Momente der Besinnung und Verbundenheit? Fühlst du dich vom Weihnachtsstress überwältigt? Möchtest du dieses Jahr einen anderen Weg gehen?
Weihnachten, Tradition oder Alternativen?
Meiner Ansicht nach ist Weihnachten behaftet mit ganz vielen Themen, die es uns schwer machen, auszubrechen aus gewohnten Traditionen. Manch einer spürt vielleicht schon lange, dass sich das nicht mehr stimmig anfühlt. Aber schnell ersticken Glaubenssätze jede Idee für Weihnachtsalternativen im Keim, die z. B. lauten:
- aber das war doch immer schon so
- was würden die anderen denken, wenn ich das nicht mehr mitmachen würde?
- alle machen es doch so
- es gehört sich so
- aber die Kinder … u.u.u.
Ich möchte dich ermutigen, deinen Emotionen und Gedanken zu deinem ganz persönlichen Weihnachten einmal freien Lauf zu lassen. Ganz bei dir im stillen Kämmerchen einmal darüber nachzusinnen, was Weihnachten für dich wirklich bedeutet oder bedeuten könnte. Wie würdest du es für dich gestalten, wenn du dich vollkommen frei fühlen würdest?
Würdest du gerne in der kommenden Adventszeit ganz bei dir sein können, in deiner Mitte ruhen und dich nicht von äußerem Trubel beeinflussen lassen? Möchtest du Weihnachten dieses Mal anders erleben? Vielleicht bewusster, intensiver oder mehr nach deiner Art und Weise? Dann kannst du dich wunderbar auf diese Zeit einstimmen mit meinem Adventskalender Seelenzeit & Naturgeflüster.
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Wann beginnt Weihnachten für mich?
Für mich beginnt die Weihnachtszeit mit der ersten Schneeflocke die vom Himmel fällt. Just in dem Moment erwacht mein Kinderherz, ich freue mich an der Stille in der Natur und dem Zauber der leise, leicht und luftig fallenden Schneeflocken. Das ist der Moment, indem ich den Winter unaufhaltsam näher kommen fühle und meine Kreativität für Weihnachtstimmung entfacht.
Ich plane, wann ich die ersten weihnachtlichen Türkränze und Torkränze für den Lebenshof mache und was ich alles für die Adventskränze brauche. Ich muss also rechtzeitig damit beginnen, in der Natur alle Utensilien zu sammeln, die unsere Kränze bestücken. Tannen-, Fichten-, Kiefernzweige, Efeu, Blütenstände, Zapfen und was mir sonst noch Schönes in die Finger kommt. Denn dann seh’ ich mich schon bald am Gartentisch stehen, umgeben von Schätzen aus dem Wald, heißem Tee und der Tiere. Immer, wenn ich draußen etwas arbeite, gesellen sich die Tiere zu mir.
Jetzt ist auch Zeit, mein Weihnachtsgeschirr vom Dachboden zu holen und gegen das Frühlings-/Sommergeschirr auszutauschen. Was vorher grün und gelb hervorblitzte aus dem Küchenschrank, ist jetzt getauscht gegen weinrotes Winter-Geschirr und fröhliche Weihnachtstassen.
Tee ist ganz wichtig in dieser Zeit, und dabei achte ich aber genau auf die Zutaten, die biologisch sind und ohne künstliche Zusätze. Gerade zur Weihnachtszeit heißt es aufpassen, was man dem Organismus alles zuführt. So viele Lebkuchen sind voll mit Zucker und künstlichen Aromen, Tees und Duftöle gepanscht, mit chemischen Zusätzen. Wir lieben es, draußen am Lagerfeuer heißen Punsch zu genießen. Und auch hier solltest du darauf achten, ihn entweder gleich selbst zuzubereiten oder biologischen Punsch zu kaufen. Gerade in der dunklen Zeit wärmt das Feuer von Innern und Außen und bringt Licht in unser Sein.
Jetzt ist die Zeit für Kerzenschein! Ich beziehe seit vielen Jahren meine Kerzen von der bayerischen Kerzenmanufaktur Pfeilstetter. Hier kann ich mir sicher sein, dass die Rohstoffe aus deutscher Herstellung sind. Lebensmitteltaugliches Wachs, Docht mit Öko-Tex Standard und Wachsfarben mit Unbedenklichkeitsbescheinigung verwendet werden. Und sie brennen herrlich. Unterschätze nicht die vielen gesundheitsschädlichen Stoffe, die in Billigkerzen verarbeitet sind.
Wann fängt Weihnachten an?
Wenn der Schwache dem Starken die Schwäche vergibt,
wenn der Starke die Kräfte des Schwachen liebt,
wenn der Habewas mit dem Habenichts teilt,
wenn der Laute mal bei dem Stummen verweilt,
und begreift, was der Stumme ihm sagen will,
wenn der Leise laut wird und der Laute still,
wenn das Bedeutungsvolle bedeutungslos,
das scheinbar Unwichtige wichtig und groß,
wenn mitten im Dunkel ein winziges Licht
Geborgenheit, helles Leben verspricht,
und du zögerst nicht, sondern du gehst,
so wie du bist, darauf zu,
dann, ja dann
fängt Weihnachten an.
Rolf Krenzer
Die Sache mit dem Weihnachtsbaum
Ich staune alljährlich über all die Menschen, die sich abgesägte Tannenbäumchen in ihre Wohnungen schleppen, welche man dann schon wenige Tage später wie Müll am Straßenrand liegen sieht. Es macht mich immer traurig, denn ich sehe wie rund um mich herum die Wälder gerodet werden, das Aufforsten verschoben wird und wie wenig Achtung der Mensch vor Bäumen hat. Peter Wohlleben hat hier so viele wundervolle Bücher veröffentlicht und bietet in seiner Waldakademie vortreffliche Kurse, um mehr in Verbindung mit den Bäumen und dem Wald als Ganzes zu finden.
Kannst du den Wert eines Baumes erkennen und dir vorstellen, dass in jedem Baum eine Baumseele lebt? Ein Wesen, durchdrungen von Geist und Lebendigkeit? Und dass all die Bäume in einer funktionierenden, guten Gemeinschaft leben. Ich verbringe viel Zeit in den Wäldern und bin so dankbar dafür. Waldbaden ist in aller Munde und dennoch werfen wir junge Bäume nach einer Woche einfach weg.
Wir praktizieren es seit 25 Jahren so, dass wir uns einen ausgegrabenen Baum kaufen und diesen im Topf ins Haus stellen für die Zeit der Feiertage. Danach wird der Baum an einem Platz an unserem Hof eingegraben. An allen Orten, an denen wir bisher gelegt haben, findest du unsere „Weihnachtsbäume“ wieder, die mittlerweile schon groß gewachsen sind. Aber Achtung! Wenn du einen Baum kaufen möchtest, der weiterleben darf, dann solltest du zum Gärtner gehen, denn was du in den Märkten findest, sind Bäume, deren Wurzeln einfach abgestochen wurden, damit sie sie in einen Topf quetschen konnten. Diese Bäumchen werden auch mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr anwachsen.
Manche Jahre hatten wir mit den Kindern einfach große Tannenzweige in eine Bodenvase gesteckt und geschmückt. Natürlich lieben wir alle den Duft der Baumöle in unseren Häusern. Dafür kannst du dir aber herrliche ätherische Öle von Bäumen kaufen, wie die Balsamtanne, die Schwarzfichte, Blaufichte oder was dein Herz begehrt. So hast du quasi den Wald in der Flasche in der besten Qualität und Reinheit und gerne berate ich dich im Bereich ätherischer Öle für dein Wohlbefinden. Du kannst die Öle in einem Wasserdampfvernebler verwenden, damit eine herrliche Raumatmosphäre zaubern und zudem schaffst du damit noch Luftbefeuchtung während der Heizperiode.
Weihnachten mit der Ursprungsfamilie
Tatsächlich feiern wir seit dem Tod meiner Mutter Weihnachten oft bei uns am Hof. Wir als Vegetarier und Veganer, gemeinsam mit meiner Sippe, die eben noch Fleisch essen und gerade zu Weihnachten den Teller gern mit einem großen Stück Fleisch bestückt haben. Ich bin gegen jeglichen Fanatismus und so haben wir uns darauf geeinigt, dass es eben für die „Fleischesser“ ein extra Essen gibt. Meine Gäste zaubern sich also in meiner „Veganer“küche ihren Festtagsbraten und ich gestalte uns ein veganes Weihnachtsmenü, nach Möglichkeit ganz zuckerfrei.
Eine Herausforderung? Na ja, zumindest für meine Nase. Habe ich nicht in jahrelanger Yogapraxis den tiefen Atem erlernt? Das Entspannen und Loslassen? Ja – hab’ ich und so darf jeder seine Freiheit im Thema Ernährung haben. Wir alle haben uns eine gewisse Toleranz angeeignet, wenn auch immer mal wieder Veganerwitze über uns hereinbrechen. Leben und leben lassen, so ist meine Devise, und ich übe mich im Verständnis. Wer sich aber immer riesig über diesen Familienbesuch freut, sind meine beiden Hunde. Endlich mal jemand, der ihren Geschmack teilt und mal etwas unter den Tisch fallen lässt. 😉
Trotz aller Toleranz sind solche Familienbesuche mit Übernachtung mitunter anstrengend und ich darf immer sehr darauf achten, bei mir zu bleiben, mit meiner Energie. Meinen eigenen Rhythmus trotzdem beizubehalten, damit ich gelassen sein kann über die Tage. Dabei helfen mir die ätherischen Öle sehr, denn sie entspannen mich und schützen mich auch. Ich verbiege mich nicht mehr in meinem Speiseplan, sondern kommuniziere klar nach außen, wie ich mir das vorstelle. Ich werde auch nicht mehr wochenlang Plätzchen backen, denn ich verzichte auf Zucker und meine Dattelplätzchen sind nicht ganz so beliebt bei der Ursprungsfamilie. Dem eigenen Lebensstil treu sein, hilft mir in meiner Kraft zu bleiben und mich während und nach der Feiertage wohlzufühlen in meiner Haut.
Ansonsten freuen wir uns immer alle über gemeinsame Spieleabende und regen Austausch. Schließlich sehen wir uns kaum mehr als ein bis zwei Mal pro Jahr.
Weihnachten für die Tiere
Seit 35 Jahren feiere ich Weihnachten schon auf meine Weise und das ist gut so. Ich habe mich befreit davon, was andere tun und was von mir erwartet werden würde. Auch an Tagen wie Weihnachten möchte ich nicht gegen mein Gefühl handeln, sondern mir und meiner Ausrichtung treu bleiben. Ich liebe Tiere und so käme es mir nicht in den Sinn, sie zu essen.
Stattdessen ist die Weihnachtszeit die Zeit, in der es besonderes Augenmerk auf die Fütterung der Tiere bedarf, denn der Winter ist lang und kräftezehrend für sie. So ist unsere Futterkammer immer voll mit vielen Köstlichkeiten für alle Tiere am Hof und besonders an den Feiertagen, gibt es noch hier und da ein Extra. So sind wir immer am Weihnachtsabend zusammen mit den Gästen bei den Tieren im Stall. Jeder bringt ihnen eine Gabe und wir sind einfach eine geraume Zeit bei ihnen.
Dasselbe gilt für die Waldtiere. Jedes Jahr an den Weihnachtstagen bringen wir den Tieren im Wald unsere Gaben. Etwas Heu, Äpfel, Vogelfutter und Karotten. Sie gehören genau so zu uns, wie all die anderen Tiere und so möchten wir ihnen mit unserem Besuch eine Freude machen. Unsere Vogelfutter-Stationen am Hof werden reichlich bestückt und vom Zaunkönig bis zum Buntspecht tummelt sich die Vogelwelt in unserem Garten. Das erfreut uns alle immer sehr.
Wenn du das mit deinen Kindern oder Enkelkindern praktizierst, öffnest du ihren Blick und das Herz für die Tierwelt. Das ist ein wichtiger Aspekt in der Begleitung von Kindern und kann ein Ritual werden, das euch miteinander verbindet über lange Jahre. Wir machen das noch heute mit den erwachsenen Kindern so. Nicht nur ans eigene Wohl, sondern auch über den Tellerrand hinaus an andere Wesen zu denken, tut wohl. Damit die Zukunft unserer Erde gesichert ist, braucht es viele Menschen, die offenen Herzens bereit sind, für die Natur einzustehen.
Weihe-Nächte und Rauhnächte
Die Weihnacht steht für die geweihten Nächte und diese begegnen uns alljährlich in den sogenannten Rauhnächten. In meinem zuvor verlinkten Artikel kannst du darüber erfahren. In den Rauhnächten ist es auch Brauch, nicht nur den Waldtieren, sondern auch den Naturwesen Gaben bereitzustellen. So stellen wir abends immer etwas von unseren Speisen auf einem Teller unter einen Baum.
Die Rauhnächte werden eingeläutet von einem sich ewig wiederholenden Naturereignis – der Wintersonnenwende am 21. Dezember. Diese dunkelste Nacht des Jahres wird mancherorts als erste Rauhnacht betrachtet. Wintersonnenwende oder auch Julnacht genannt wird vielerorts gefeiert als Wiederkehr des Lichts. Doch praktisch liegt die kälteste und härteste Zeit des Winters noch vor uns. Ich nutze diese Zeit auch, um zu räuchern.
In der Nacht vom 24. zum 25. Dezember beginnt also die erste von 12 heiligen Rauhnächten. Der 6. Januar stellt dann den Abschluss der Rauhnächte dar. Eine so spannende, mächtige und hoch schwingende Zeit. Lies gerne in meinem Artikel über die Rauhnächte und lass dich mal ein auf ein ganz besonderes Erleben.
Fröhliche Weihnachten überall
Ich wünsche dir wundervolle, fröhliche Weihnachten, angefüllt mit innerer Freude und Wohlbehagen. Vielleicht magst du diese Zeit dieses Mal nachhaltiger und achtsamer verbringen. Eventuell kannst du dem Schenken nochmals eine andere Bedeutung geben und dabei den Umweltaspekt nicht außer Acht lassen.
Du könntest deinen Speiseplan und Einkaufszettel nochmals überdenken. Tierleidfreie Speisen gibt es so viele, und die Natur hält auch im Winter noch viele unveränderte Speisen für uns bereit. Wenn du bisher nicht ganz auf Fleisch verzichten willst, so könntest du vielleicht die Gerichte für einzelne Tage fleischfrei gestalten. Denk immer darüber nach, wo das, was du zu dir nimmst, herkommt. Verschließe nicht die Augen vor dem Leid, das all diese Tiere erfahren mussten, bevor sie auf deinem Teller landeten. Experimentiere mit neuen veganen Rezepten und kreiere dir dein pflanzlich vollwertiges Festmahl. Bei Dahlke4you findest du schon bald das Angebot für das Peacefood Weihnachts- und Festmenü zum Nachmachen. Auch das Internet ist voll mit herrlichen, veganen Gerichten.
Wo haben zwischenmenschliche statt materielle Werte einen Platz? Wie könnt ihr gemeinsam wertvolle Zeit verbringen, Schönes erleben anstelle von überteuerten Geschenken und unnötigem Konsum. Wo kannst du Verpackungsmüll sparen oder etwas an andere Menschen abgeben, was du nicht unbedingt brauchst. Ich bin mir sicher, dass auch du dir Gedanken über einige Themen machst und wünsche dir, dass du eine zauberhafte Zeit erleben darfst.
Gestalte dein Weihnachten so, wie es für dich stimmig ist – mit Liebe, Achtsamkeit und einem offenen Herzen. Du kannst jeden Moment zu etwas Besonderem zelebrieren, dafür braucht es im Außen nicht viel. Schmeiß mit mir gemeinsam den Perfektionismus über Bord, es muss kein perfektes Essen, kein perfekt geputztes Haus, kein perfekt gestyltes Haar oder was auch immer sein. Sei einfach du selbst und öffne dein Herz für die Lebewesen um dich herum. Hab Spaß, genieße und entspanne.
Egal, wie du Weihnachten gestaltest, vergiss nicht, dass es um mehr als Traditionen oder Perfektion geht. Es geht darum, innezuhalten, dem Leben mit Achtsamkeit zu begegnen. Darum, die Verbindung zu spüren – zur Natur, zu anderen Wesen und zu dir selbst.
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