Ich habe nachgesehen, dieser 12-von-12, der auf der Idee von Caro von Draußen-nur-Kännchen beruht, ist genau mein einundzwanzigster Tagesrückblick auf den zwölften Tag eines Monats. Immer einmal wieder wollten meine Gedanken mir die Bedeutungslosigkeit dieses Artikels weismachen.
Aber ich habe ihn seit Entstehen meines Blogs jeden zwölften eines Monats wieder geschrieben. Also schon zwanzigmal. Denn weißt du was? Jeder Tag in unserem Leben ist von Bedeutung. Denn ein jeder Tag und eben auch jeder zwölfte Tag eines jeden Monats ist ein wertvoller, besonderer und absolut einzigartiger Tag.
Denn du und ich – wir alle sind einzigartig und egal, wie bedeutungslos uns manchmal ein ganz alltäglicher Zwölfte des Monats vorkommt, er ist es nicht. Niemals sind unsere Tage oder gar wir selbst bedeutungslos. Heute war wieder ein Tag, an dem ich ganz ich selbst sein konnte. Ich, mit meiner unperfekten, dennoch genialen und einzigartigen Präsenz. Das Leben ist wertvoll, du bist wertvoll, ich bin wertvoll.
Voller Dankbarkeit für dieses Sein zeige ich dir hier und jetzt meinen alltäglichen, einfachen, minimalistischen und doch so fantastischen zwölften März 2025. Viel Spaß!

Gleich am frühen Morgen, nach dem Yoga, lasse ich die Hühner, Kaninchen und Meerschweinchen raus. Alle freuen sich immer, mich zu sehen, denn sie wissen alle, dass ich immer etwas Leckeres zu essen bringe. Die Hühner machen ihre allmorgendliche Runde um den Hof und widmen sich ihren festen Ritualen.
Mittwoch ist bei uns Biokisten-Tag – das ist immer eine Freude, denn in einer veganen Küche wirds dann jedes Mal bunt und ich bin immer happy, wenn viel gutes Biogemüse und Obst im Haus ist. Ich bestelle auch meine Naturkostwaren immer gleich mit, sodass ich mittwochs früh erst mal alles im Kühlschrank und Vorratsraum verstauen darf.
Jetzt bekommen die Meerschweinchen und Kaninchen ihr Frühstück, Oreo macht es sich erst mal im Heu bequem, während die anderen noch auf den frischen Salat aus der Küche warten. Danach nehme ich mir eine Stunde Zeit, mit meiner lieben Freundin Doris zu telefonieren.
Am Vorbeilaufen entdecke ich den frechen Odin, sitzt der doch tatsächlich in meinen schönen Primeln und Stiefmütterchen. Grrrrrrr, aber ja, ist natürlich herrlich gemütlich da drin.
Nicht ganz so gemütlich ist dieser Anblick hinter dem Stall. Heute wurde Maschine Nummer sechs angeliefert und das Gedöns scheint kein Ende zu nehmen. Ein furchtbarer Stress für Mensch und Tier. Wir sind so froh, wenn nach zwei Jahren bis zum Herbst endlich wieder Ruhe einkehren wird. Der Wiederaufbau des Berges ist in vollem Gange, Raupen, Bagger, Radlader, Lastwagen. Hier stand einmal ein wundervoller Wald, der dem Tagebau zum Opfer fiel. Zuvor lebten wir hier in idyllischer Alleinlage, sind morgens vom Vogelgezwitscher geweckt worden und haben zu Feierabend den Gesang der Vögel genossen.
Ein Blick in den Garten besänftigt meinen Geist wieder. Jede Menge Schneeglöckchen strahlen mir zwischen dem ersten Gundermann entgegen. Auch wenn es noch kalte Tage geben wird, sie läuten den Frühling ein.
Ainoah ist zu dieser Jahreszeit einfach immer eine Augenweide. Ihr zotteligen Locken, kugelrund mit dicker Wolle und voller Heu. Einfach herrlich.
Heute habe ich die Hochbeete aufgefüllt mit guter Bioerde und danach gleich eingesät. Spinat, Radieschen, Eiszapfen, Rucola und Eissalat. Und danach schnell alles wieder zudecken, denn die Hühner warten nur darauf, dort umzugraben. Wegen der frostigen Tage packe ich noch den Folientunnel drüber, dann bleibt alles gut geschützt.
Anton sieht mich im Garten und fordert seine obligatorische Banane ein. Na gut, bei dem Blick kann man ja nicht anders. Er liebt Bananen und mit einem Schnapper mampft er sie mitsamt der Schale.
Kaum dass ich mich versehe, wird es Abend und ich hole die Wachteln aus dem großen Gewächshaus. Dort sind sie jetzt noch ein paar Wochen tagsüber mit Wärmelampe untergebracht. Solange, bis sie wieder in ihr Außengehege können. Am Abend geht es dann zurück in den Stall, wo ich schon Salat, rote Beete, Saatenmischung und frisches Wasser vorbereitet habe. Wohl die verwöhntesten Wachteln auf Gottes Erde. 😉
Die Hühner sind schon alle ganz brav in ihrem Stall und haben sich auf den Sitzstangen verteilt. Prima, dann heißt es jetzt noch, die sechs Kaninchen einzufangen. Ich mische noch das Futter an für die sechs Schafe und die drei Pferde, ihr Müsli am Abend lieben sie alle. Während sie alle genüsslich essen, fülle ich die Tränken auf und mache noch einmal den Stall sauber, verteile an alle Heu und streue für die Nacht die Liegeflächen ein. Nachdem ich mich von allen verabschiedet habe, schließe ich das Stalltor zu und freue mich auf Feierabend.
Doch da ist noch jemand, der noch nicht genug hat. Blanka schiebt die Stalltüre wieder auf und vergewissert sich, ob es nicht doch noch etwas mehr zu essen gibt. Sie kam letztes Jahr unterernährt, krank und ausgemergelt bei uns am Lebenshof an. Wer einmal lange Zeit hungern musste, hat immer Sorge, es könnte nicht reichen. Allerdings ist die Gute jetzt schon kugelrund. Also gibts noch ne Schmuseeinheit und dann schicke ich sie in den Stall zurück.
So freue ich mich jetzt auf meine Familie, die mittlerweile auch schon alle eingetrudelt sind und mache erst mal Feuer im alten Bauernhaus.
Wenn du auch nur einen deiner Tage bedeutungslos empfinden solltest, dann habe ich einen Filmtipp für dich: „Das Glück an meiner Seite“. Diese Geschichte kann dir helfen, dich selbst zu sehen, so wie du bist – mit all deinen Gaben und deiner Einzigartigkeit.
Liebe Marianne,
oh, was für eine schöne Präsentation deiner Tier- und Pflanzenwelt! Als liebendem Katzenfan springt mir natürlich Odin im Primelbett ins Auge, herzallerliebst!
Und in Blanka bin ich ganz verliebt, die hast du wundervoll getroffen!
Danke auch für den Filmtipp. Nein, es gibt keine bedeutungslosen Tage. Jeder Tag ist auf seine Weise bedeutungsvoll, das finde ich auch.
Schön, dass ich mitreisen durfte.
Liebe Grüße
Silke