Und wieder ein so grausig grauer Tag. Kein Wind, kein Schnee, kein Frost, keine Sonne zu sehen. Und wir gehen langsam auf den Vollmond zu. Der zweite Vollmond in einem Monat, vielleicht hänge ich deshalb heute so durch.
Früh morgens lasse ich immer zuallererst die Kaninchen raus, Schlumpfi wartet hier schon auf mich. Die Tagstunden sind so wenige und die Kaninchen turnen so gerne auf dem ganzen Hof umher. Bin mal gespannt, wie das aussieht,
wenn Schnee liegt.
Härtta-Berta wartet immer an der Haustüre auf mich, weil sie genau weiß, dass ich immer irgendetwas Leckeres dabei habe. Sie ist schon sehr alt und wird wohl nicht mehr so lange bei uns sein.
Woche für Woche bekommt der Hof mehr Winterlook. Die Türkränze hängen alle schon und einiges an Nadelbaumzweigen habe ich schon verteilt, damit das im Winter nicht gar so kahl aussieht.
Also meine Laune war heute so furchtbar und ich konnte mich einfach nicht konzentrieren. Da war ich richtig dankbar, um die tägliche Kuschelzeit mit Rosalie. Sie ist so eine Schmusebacke und mega schlau. Deshalb liebe ich Milchschafe so sehr, sie sind anhänglich und zutraulich, wie Hunde.
Tja, jetzt sind die beiden Küken auf sich alleine gestellt. Die Glucke hat sich wieder in die Hühnerschar eingegliedert und kümmert sich nicht mehr um die beiden. Aber sie sind sehr tapfer und bleiben immer zusammen. Gestern hatte dann auch Küken Nr. 2 das erste Mal gekräht. Wie schon vermutet, sind es also zwei Gockel. Na, das wird ein Spaß im Frühjahr, wenn die Hormone durchkommen und wir dann drei Hähne haben. Jetzt heißt es noch, die passenden Namen für die beiden zu finden.
Im Nachbarwald wurde leider schon wieder gefällt und die Baumwipfel durften wir für den Innenhof haben. So sieht das nicht ganz so trostlos aus. Ehrlich, dieses Wetter im Winter, wenn noch kein Frost da ist und kein Schnee und einfach der komplette Tierbereich im Matsch versinkt, macht mich jedes Jahr fertig! Die Hunde sehen nach zwei Minuten aus wie Schweine und genau so sieht dann auch meine Wohnung später aus. Zum Davonlaufen aber nützt ja nichts – Offenstallhaltung ist in dieser Jahreszeit manchmal grausig.
Für das Hoftor habe ich einen riesigen Kranz gebunden aus Weisstanne, Fichte, Kiefer, Zypresse und Tanne. Dabei fällt mir wieder auf: Das Hoftor bräuchte eigentlich dringend noch einen neuen Anstrich. Das muss ich wohl aufs Frühjahr vertagen.
Nach der Morgenrunde im Stall ging es weiter mit Blog- und Businesstalk mit Judith in The Content Society. Eigentlich hatte ich mir so viele Fragen auf notiert, aber mit mir war heute echt nichts los. Ich hab mich in mein Schneckenhaus zurückgezogen und doch erst nochmals meine Gedanken sortiert. Da sind so ein paar warm brennende Kerzen einfach wohltuend. Warum vier? Weil ich heute viel Licht brauchte. Hier in meinem Büro darf ich machen, was ich will. Die Adventskränze der Familie dagegen darf ich nur passend zum Advent anzünden, sonst meckern die Herren.
Ich war so durch den Wind, dass ich für eine halbe Stunde alleine in den Wald gegangen bin. Einfach nur der Stille lauschen, dasein, atmen und loslassen.
Diese beiden Nervensägen sind oft so anstrengend, da darf ich auch mal wieder mehr an meiner Disziplin arbeiten und strenger sein mit ihnen. Aber wenn sie so schauen….. sie wissen schon, wie sie es machen müssen.
Weihnachten werden wir unseren Family-Brunch mit der Ursprungsfamilie hier im Seminarhäusle machen. Heute hab ich schon mal hineingeschaut und überlegt, wie viele Stühle ich brauche. Ich liebe diese alten Holzfenster.
Ich freue mich an den schön dekorierten Blumenkästen am Wohnhaus, kleine Freudetupfer in grauen Zeiten. Ganz ehrlich: Dieser Tag war echt nicht meiner. Ich bin froh, dass er zu Ende geht und freue mich nur noch auf mein Bett und darauf, dass mein Kopf und diese vielen Gedanken endlich Ruhe geben. Kennst du solche Tage auch? Man würde sie am liebsten aus dem Kalender streichen. 😉
Weitere, hoffentlich fröhlichere 12-von-12-Blogartikel findest du auf dem Blog Draußen nur Kännchen.
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